Am Sonntag, 04. November 2018 um 18.00 Uhr beginnt in der St.-Franziskus-Kirche Schwarzenbek das diesjährige große Konzert mit der St.-Franziskus-Kantorei unter der Leitung von Kantor Markus Götze. Zusammen mit dem Orchester Sinfonietta Lübeck und vier Gesangssolisten führen die Sängerinnen und Sänger der Kantorei zwei Messen auf, die musikalisch unterschiedlicher kaum sein könnten: die Krönungsmesse in C-Dur KV 317 von Wolfgang Amadeus Mozart und die Messe für Chor und Bläser von Igor Stravinsky. Zwischen den beiden Messen wird das Orchester ein weiteres Werk von Mozart spielen: die Sinfonie in A-Dur KV 201, komponiert im Jahr 1774.
Die Krönungsmesse von Mozart
Der Name Krönungsmesse ist erstmals 1862 in der Erstauflage des Köchelverzeichnisses schriftlich nachgewiesen. Wahrscheinlich hat Mozart die Messe für den Ostergottesdienst 1779 am Salzburger Dom komponiert. Unmittelbar nach seinem Tod wurde die Messe in C-Dur KV 317 zur bevorzugten Komposition für Gottesdienste bei Kaiser- und Königskrönungen sowie bei Dankgottesdiensten. Zum ersten Mal dürfte sie im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Franz II. aufgeführt worden sein.
Die wahrscheinlich ursprünglich kapellinterne Bezeichnung Krönungsmesse ist, von der Wiener Hofmusikkapelle ausgehend, bald Allgemeingut geworden. Die Mozarts waren der Wallfahrtskirche Maria Plain in tiefer Frömmigkeit verbunden. Das veranlasste 1907 den Mozart-Enthusiasten Johann Evangelist Engl zu der unbeweisbaren Feststellung, die Krönungsmesse wäre für das alljährliche Maria-Plainer-Krönungsfest, das im Jahre 1779 am 27. Juni begann, komponiert worden – eine sich hartnäckig haltende Legende.
Mozart vollendete die viersätzige Sinfonie Köchelverzeichnis (KV) 201 am 6. April 1774 in Salzburg. Mehrere Musikwissenschaftler heben die Bedeutung dieser Sinfonie als vorläufigen Höhepunkt in Mozarts sinfonischem Schaffen hervor.
Einzige Messe von Igor Stravinsy von Mozart inspiriert
Igor Stravinsky komponierte seine Messe zwischen 1944 und 1948. Diese knapp 20-minütige Messe ist in einem etwas schmuckloseren Stil komponiert, in dem sich Stravinsky bewusst von der Romantik des späten 19. Jahrhunderts absetzen möchte. Sein gesamtes Schaffen in den Jahren 1923 bis 1951 ist klar auf den Verzicht von romantischen Wirkungen und mehr auf frühere, teilweise fast barocke Ästhetik ausgerichtet. Einen großen Teil seiner Kompositionen sind Ballette.
Stravinsky hat nur eine Messe komponiert. Sie ist eines der wenigen seiner überlieferten Werke, die keine Auftragskomposition waren. Zu der Frage, warum er überhaupt eine Messe geschrieben habe, äußert Stravinsky sich etwa so: Meine Messe wurde teilweise von einigen Messen von Mozart inspiriert, die ich in einem Secondhand-Shop in Los Angeles im Jahre 1942 oder 1943 fand. Als ich diese etwas süßlich-opernhaften Rokoko-Werke am Klavier durchspielte, wusste ich, dass ich eine eigene Messe schreiben müsse, aber eine richtige (zeitgemäße).Die erste komplette Aufführung fand am 27. Oktober 1948 in Mailand unter Mitwirkung von Mitgliedern der Mailänder Scala statt.
Seit Jahresbeginn probt die Kantorei an diesem anspruchsvollen Programm. Als Solisten konnte Kantor Markus Götze Armine Nersisjan (Sopran), Andrea Heß (Alt), Keunhyung Lee (Tenor) und Christoph Liebold (Bass) aus dem NDR-Chor gewinnen. Die gute Zusammenarbeit mit dem Orchester Sinfonietta Lübeck wird Markus Götze auch in diesem Jahr fortsetzen. Das Orchester ist mit Streichern, 2 Oboen, 2 Fagotten, 2 Trompeten, 3 Posaunen, 2 Hörnern, Orgel und Pauken besetzt.
Eintrittskarten für 7 €, 12 €, 15 €, 18 € oder 20 € sind im Kirchenbüro, Markt 5b und in der Buchhandlung LeseZeit, Markt 3 in Schwarzenbek erhältlich.
Restkarten werden auch an der Abendkasse verkauft. Mitglieder des Freundeskreises Kirchenmusik können wie immer eine um 2 € ermäßigte Eintrittskarte im Kirchenbüro erwerben.
Quelle: KG Schwarzenbek