Die kirchlichen Friedhöfe in Schwarzenbek
Unsere Friedhöfe sind Gärten des Lebens. In den Parkanlagen wachsen verschiedenste Laub- und Nadelgehölze, hochwertige Bepflanzungen, mitten in Schwarzenbek und bürgernah. Sie sind Oasen der Ruhe, die zur Besinnung und Erholung einladen. Kaum ein Friedhofsbesucher lässt das faszinierende Schauspiel der Jahreszeiten kalt: Ist nicht gerade das sprießende Frühlingsgrün auch ein eindeutiges Symbol für Erneuerung und Lebenskraft? Wie ein Wunder, jedes Jahr aufs Neue diese blühende Pracht der Azaleen und Rhododendren? Die herrlichen Farben des Laubes im Herbstlicht? Und dann, auf einmal: der Zauber des Frostes und manchmal auch frischer Schnee über der inzwischen kahlen Vegetation. Ein Rundgang über die Friedhöfe ist eng verbunden mit den verschiedenen Grabfeldern z.B. Urnengarten, Stiller Winkel, Birkenhain, Staudengarten, Rhododendronhain, Sonnenfeld und die Gräber der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und mit den Themen „Gemeinschaft, Ruhe, Abschied, Schmerz, Ewigkeit und Hoffnung“ verbunden. In der Entstehung befindet sich zurzeit ein Grabfeld für „Sternenkinder“.
Auf den Friedhöfen treffen sich Menschen, die oft in einer vergleichbaren Situation sind. Diese Begegnungen können den Hinterbliebenen Trost spenden und ihnen den weiteren Lebensweg erweitern.
Deshalb ist es wichtig, unsere beiden Friedhöfe so zu erhalten und immer wieder den Gegebenheiten anzupassen.
Der Alte Friedhof
Der „Alte Friedhof“ in der Uhlenhorst (1838 angelegt und seit 2011 zum einfachen Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz eingestuft) mit seinem gärtnerischen Charakter liegt umgeben von Gebäuden mitten in der Stadt. Die 1840 errichtete Kapelle wurde 1999 abgerissen und der Friedhof aufwendig saniert. Die neue Mitte symbolisiert das „Alpha und Omega“ und ein neu entstandener Pavillon. Dieser dient als Treffpunkt oder Abtragstelle einer Trauergemeinde und wird auch sehr gerne von Besuchern unseres Friedhofes zur Erholung und Besinnung genutzt.
Auf dem Friedhof befinden sich heute viele alte Grabstätten schwarzenbeker Familien, oftmals aus der Zeit um 1900, darunter z.B. das Grab des Amtmanns Seestern Pauly. Darüber hinaus gibt es einige „Herdbuchstellen“, Familiengräber von Familien die für das Abtreten von Land für den Friedhof eine Familiengrabstätte zu besonderen Konditionen erhalten haben.
Des Weiteren liegt der Friedhof auch fußläufig zum Einkaufszentrum und nah an den Seniorenanlagen der Stadt. Ein klarer Vorteil für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Deshalb werden fast alle Beisetzungsmöglichkeiten auch auf diesem Friedhof angeboten.
Der Neue Friedhof
Der „Neue Friedhof“ an der Möllner Straße (erstmals 1893 angelegt) bietet den Menschen aus dem Ballungsgebiet Nord-Ost, Mühlenkamp und auch allen anderen Bürgerinnen und Bürgern, einen Ort, um ihre Verstorbenen beizusetzen. In der Kapelle, die 2018 vom ortsansässigen Bestattungsinstitut Möller von der Kirchengemeinde übernommen wurde und in dessen Auftrag aufwendig saniert wird, werden wieder würdevolle Trauerfeiern stattfinden und die Angehörigen können vor Ort Abschied nehmen. Außerdem sind nach der Umgestaltung der Kapelle auch andere Veranstaltungen wie Gottesdienste, Konzerte und Lesungen möglich und geplant.
Auf beiden Friedhöfen wurden die Anlagen stets den sich verändernden Bedürfnissen der Grabnutzer angepasst. Es wurden zeitgemäße Grabformen geschaffen, die keine Pflege durch die Angehörigen erfordert, bei denen aber für die Dauer der Ruhezeit die Namen der Verstobenen auf Gedenktafeln geschrieben sind. So bleiben sie weiterhin ein Teil unserer Gesellschaft, mitten in der Stadt.
Beide Friedhöfe sind offen für Beerdigungen aller Konfessionen und Menschen verschiedenster Spiritualität. Damit spiegeln die schwarzenbeker Friedhöfe immer auch die aktuelle Gesellschaftsmischung wieder.